Harteck-HPCA-Team erfolgreichster Verein bei den 1. G-Judo Europameisterschaften in London

 

Für wen ist das nicht reizvoll: eine Reise in die Weltstadt London ? Denn dort fanden vom 22. bis 25. August 2018 die ersten Europameisterschaften im G-Judo statt.

Aufgrund der hervorragenden Resultate der bayerischen Judoka bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin und den nationalen Spielen der Special Olympics in Kiel startete das Team „Bavaria“ durchaus mit einiger Zuversicht zum höchsten Einzelturnier Europas (Anmerkung: von den 8 Judoka waren es 7 aus dem Harteck-HPCA-Team!). Doch außer einer sportlichen Qualifikation, den die Athleten gemeistert haben, gab es zahlreiche Hürden zu überwinden. Die Finanzierung – gemeistert mit außerordentlichem Engagement Hartecker Mitglieder und Freunde, um Spenden und Unterstützung aus den Verbänden zu bekommen, aber auch fast undurchdringliche erscheinende Formalitäten für Weltverbände (INAS) , um den Grad der Behinderung für einen möglichst fairen Wettkampf zu bestätigen. Aber letztendlich wurde alles rechtzeitig in die Wege geleitet.

Wegen den Sommerferien war der Termin zudem ungünstig. Hier zeigte es sich als Glücksfall, ein Dojo auch innerhalb den Ferien zur Vorbereitung zu nutzen. Das fleißige Training sollte sich nicht nur mit einer tollen Einkleidung sondern auch mit sportlichen Erfolgen bezahlt machen. Und das hatte es wirklich in sich!

Erster Wettkampftag

Carolin Anzinger wurde erste Europameisterin der Geschichte im G-Judo.

Carolin musste in Level 2 bis 52 kg gleich den ersten Kampf der EM bestreiten. Mit ihren 45 Kilo Körpergewicht musste sie diesen Unterschied mit Technik ausgleichen. Das schaffte Carolin bravourös. Ihre erste Gegnerin Sophia Mannsbart aus Deutschland wie auch Amanda Orrbo aus Schweden konnte sie klar vorzeitig besiegen. Auch Benedikt Tröger holt den Titel (Level 2 / bis 73 kg).

Das sollte noch nicht alles sein. Benedikt Tröger, eigentlich der einzige „Untrainierte“, weil vorher im Urlaub, musste sich zwar deutlich mehr anstrengen, bekam aber seine Kämpfe stets sicher mit der Höchstwertung Ippon über die Runden. Musaeus aus Deutschland, Elias Duhs aus Österreich und Thomas Mahe aus Belgien mussten sich ihm klar geschlagen geben.

Alessia Schmidt und Marina Eichner siegen sich zu Silber, Lara Holzmüller holt Bronze. Der erste Tag setzte sich als eine Erfolgsgeschichte für das bayerische Team fort. Lara Holzmüller und Alessia Schmidt mussten in der gleichen Gewichtsklasse, also auch gegeneinander antreten (Level 2 / bis 57 kg). Alessia Schmidt verlor ihren ersten Kampf bereits nach wenigen Sekunden gegen die starke Britin Westwood, besiegte aber mit Waza ari und Haltegriff Lara Holzmüller , wie auch Pauline Zorn aus Neubrandenburg. Silber für Schmidt, Holzmüller erreichte etwas glücklich noch die Bronzemedaille. Marina Eichner verlor gegen die starke Norwegerin Wikdahl sehr deutlich nach wenigen Sekunden, setzte sich aber dann mi einem O soto gari gegen Breitenstein aus Deutschland durch.

Florian Linsner, Rott am Inn erkämpft sich Bronze, Maxi Massepp belegt Platz fünf. In der zahlenmäßig am stärksten belegten Gewichtsklasse bis 81 kg, Level 2 waren Maximilian Massepp und der einzige Nicht-Hartecker Florian Linsner am Zuge. Linsner gewann seinen Auftaktkampf gegen Massepp, verlor aber gegen Gdowcok (Köln), Decuyper (Belgien) Jokiniemi (Finland) und durfte glücklich die Bronzemedaille bei der Siegerehrung in Empfang nehmen. Massepp verlor seine Kämpfe, obwohl er oft sehr lange seinen Gegnern standhielt und belegte somit den 5. Platz.

Zweiter Wettkampftag

Die Königsklassen, Level 1. Dietz wird Europameister

Mit Samuel Dietz war nur ein Starter aus Bayern, sprich Harteck-HPCA am Start. Bis 100 kg musste er sich mit wirklich sehr starken Gegnern auseinandersetzen. Ausgerechnet der erste Kampf war mit Timo Karmasch aus NRW ein zu erwartendes Finale. Ausgeglichen bis zur letzten Sekunde hatte Dietz kurz vor Schluss eine Waza ari-Führung zu verteidigen, die schon mit zwei Shido belastet war, schaffte es aber erfolgreich über die Zeit. Mikey Lomas aus Großbritannien sowie Jasper Holtackers aus Niederlande konnten ihm zwar einiges entgegensetzen, doch Dietz setzte sich letztendlich souverän durch und ist nun Europameister.

Kommentar Alwin Brenner
Nach den hervorragend organisierten Weltmeisterschaften Ende Oktober 2017 in Köln hatte es den Anschein, dass nun andere Nationen unbedingt nachziehen wollten. Die ersten Europameisterschaften waren dadurch recht kurzfristig angesetzt. Das Turnier erreichte (bei Weitem) nicht das Vorbild von Köln, war aber dennoch ein eindrucksvolles Ereignis und ein gute Fortsetzung hochklassiger Weltturniere im G-Judo.
Deshalb gibt es nicht viel zu bemängeln. Schade, dass einige Nationen sich nicht überwinden konnten, anzuerkennen, dass auch andere Nationen in der Lage sind, Weltturnier zu organisieren. Schade auch, dass die hohe Hürden Formalitäten und Finanzierung vielleicht viele interessierte Teilnehmer vor einer Teilnahme abschreckte.

Und auch schade, dass der Veranstalter in London es nicht fertigbrachte, allen Teilnehmern eine Teilnahmeurkunde für ein besonderes Turnier auszustellen. Aber ein Anfang ist getan, Fortsetzung ist gewiss.

Weltspiele Special Olympics in Abu Dhabi
Vom 8. bis 22. März 2019 wird eine achtköpfige deutsche Judo-Delegation in Abu Dhabi, Vereinigte Ararbische Emirate bei den Sommerspielen teilnehmen. Mit dabei: Samuel Dietz und Lara Holzmüller. Kurz vor der EM wurde Alwin Brenner noch als leitender Headcoach für das deutsche Team bestimmt, sodass die deutsche Auswahl mit drei Münchner in Abu Dhabi vertreten ist. Mit Marina Müller vom SV Nittendorf als Co-Trainerin ist darüberhinaus die halbe deutsche Mannschaft aus Bayern.

UNSERE EM-STARTER:

Anzinger Caro ( "Special Olympic World Games"-Goldgewinnerin 2015 in Los Angeles), Holzmüller Lara, Eichner Marina, Schmidt Alessia, Massepp Maxi, Tröger Benedikt, Dietz Samuel und Linsner Florian (Verein: ASV Rott am Inn)

DER TRAINERSTAB:

Alwin Brenner (BJV/HPCA) – Juliane Brenner (Harteck Hornets) - Gerhard Posch (ASV Rott am Inn)

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